Zum Thema Sonnencreme scheiden sich ja die Geister und das ist ehrlicherweise auch kein Wunder.

Das Thema ist ganz schön komplex.

Es gibt immer mal wieder sehr laute Stimmen die davon abraten dieses Thema selbst in die Hand zu nehmen. Und ja, mit natürlichen Mitteln wie Kokosöl oder Karottenöl sollten wir hier nicht hantieren. Damit bekommen wir keinen Lichtschutzfaktor hin, der über LSF 6 liegt.

Das heißt aber noch lange nicht, dass es nicht möglich ist, hier auf komplett industriell gefertigte Produkte in bunten Plastikflaschen zu verzichten. Genau wie wir beim selbst gemachten Shampoo ein Tensid benutzen, damit es reinigt, schäumt und duftet, brauchen wir bei einer Sonnencreme eben Stoffe, die die Haut wirklich vor der Sonne schützen.

Ganz kurz erklärt:

Es gibt mechanische / physikalische und organische / chemische Sunblocker. Die mechanischen Mittel bestehen also aus Partikeln, die die Sonnenstrahlen direkt reflektieren und damit die Haut schützen. Die chemischen Mittel sind die, die in die Haut einziehen und die UVA und UVB Strahlung in Wärme umwandeln. Bei den chemischen Stoffen gibt es leider viele Stoffe, die in Studien mit Tieren hormonähnlich wirken. Es ist zwar nicht klar, ob das beim Menschen genauso funktioniert, aber hier darf man also durchaus vorsichtig sein.

Titandioxid (TiO2) und Zinkoxid (ZnO) sind die zwei zugelassenen mechanischen Sunblocker, die, damit die Creme schön einzieht und keine weiße Schicht auf der Haut lässt, in den letzten Jahren viel in Nano-Partikel Größe hergestellt, bzw. verwendet wurden.

Leider sind Nano-Partikel so klein, dass sie sogar unsere Zellwände durchdringen können und wenn sie das tun dort erhebliche Schäden verursachen und Erbgut verändern können.

Das wollen wir natürlich auch nicht.

Titandioxid lag in den letzten Jahren deswegen stark in Kritik, da es zum Beispiel für die Nutzung in Lebensmitteln genau aus diesem Grund verboten wurde.

Wir müssen also immer ganz differenziert auf die Dinge schauen.

Denn sowohl Zinkoxid als auch Titandioxid gibt es auch in NON-Nano, also mit Partikeln die größer sind und damit nicht in die Haut und auch nicht in unsere Zellen eindringen können.

Und jetzt wird es spannend. Denn damit können wird durchaus unsere eigene Sonnencreme herstellen.

Wenn wir hier auf eine fetthaltige Basis setzten, haben wir etwas, dass sich nicht im Wasser von der Haut löst und keine Stoffe enthalten muss, die schädlich für Wasserorganismen oder unsere Haut sind. Wir können natürlich auch eine Emulsion setzten, die nicht ganz so fettig ist.

So oder so wird das Produkt einen leichten weißen Film auf der Haut hinterlassen, dass ist das, was uns schützt.

Deswegen ist mein Rat:

So wenig wie möglich direkt in die Sonne, Sonnenschutzkleidung tragen und exponierte Stellen mit einer mechanisch wirkenden Sonnencreme einschmieren. Ich setze hier auf einen Sonnenstick mit LSF 50 und eine Creme mit LSF 30.

Vielleicht mache ich mal wieder einen Workshop dazu… Den hatte ich ein paar Jahre pausiert, weil es kein Non-Nano Titandioxid zu kaufen gab.

Ich hoffe ich konnte ein bisschen Licht in Dunkel bringen, auch wenn wir im Schatten bleiben. 😋

Quellen: https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/gebrauchsgegenstaende/kosmetika-schmuck/kosmetika/sonnenschutzmittel.html

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/schutz/sonnencreme/sonnencreme_node.html

https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/koerperpflege/natuerlicher-sonnenschutz

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